Immer mehr Menschen wird der hohe Stellenwert ihrer persönlichen Daten bewusst. Die positive Entwicklung dabei ist, dass auch der Schutz dieser Daten zu einem unverzichtbaren Aspekt unseres digitalen Lebens wird. Dabei ist Datenschutz nicht nur für die eigene Privatsphäre von Bedeutung, sondern genauso für Unternehmen, die mit den vertraulichen Daten ihrer Kunden umgehen.
In diesem Artikel geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über Datenschutz – von grundlegenden Definitionen über rechtliche Grundlagen bis hin zu konkreten Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um die Sicherheit personenbezogener Daten zu gewährleisten.
Datenschutz meint den Schutz personenbezogener Daten vor unerlaubter Verarbeitung. Damit sind alle Informationen gemeint, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen. Somit hat Datenschutz ein wichtiges Ziel: Er sichert das Grundrecht auf informelle Selbstbestimmung – also jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden, welche persönlichen Daten erhoben, gespeichert und weiterverarbeitet werden.
Datenschutz und Datensicherheit sind keine synonym zu verwendenden Begriffe:
Dabei gehen beide Hand in Hand. Denn der Datenschutz legt fest, welche Daten zu welchem Zweck verarbeitet werden dürfen und durch Datensicherheit wird sichergestellt, dass diese Daten vor Gefahren geschützt sind.
Für den Datenschutz in Deutschland gelten zwei rechtliche Grundlagen: das neue Bundesdatenschutzgesetz (BDSG-neu) und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Die Datenschutz-Grundverordnung regelt den Datenschutz in der Europäischen Union und gilt als rechtliche Grundlage für den Datenschutz in Deutschland. In der DSGVO ist die Verarbeitung personenbezogener Daten anhand von klaren Richtlinien und Grundprinzipien für Unternehmen und Organisationen geregelt. Das Ziel der DSGVO ist es, die Rechte des Individuums in Bezug auf die persönlichen Daten zu stärken und angemessenen Schutz dieser Daten sicherzustellen.
Das neue Bundesdatenschutzgesetz (BDSG-neu) gilt auf nationaler Ebene. Dieses wird benötigt, um die Bestimmungen der DSGVO auf nationaler Ebene zu ergänzen und zu konkretisieren. Dazu gehören beispielsweise Strafvorschriften, die sich bei Nichteinhaltung der DSGVO-Vorgaben ergeben.
Für den Datenschutz in Deutschland gelten mehrere Grundprinzipien als Orientierung über die Pflichten, die im Umgang mit den verarbeiteten Daten gelten. Diese sind nach Art.5 DSGVO festgelegt:
Rechtmäßigkeit: Für die Datenverarbeitung muss eine geltende rechtliche Grundlage oder eine Einwilligung des Betroffenen vorliegen.
Transparenz: Unternehmen müssen transparent kommunizieren, auf welche Weise und zu welchem Zweck sie die Daten sammeln, nutzen und verarbeiten.
Zweckbindung: Der Zweck der Datenerhebung muss schon vor dem Sammeln der Daten festgelegt sein. Eine Nutzung, die nicht dem ursprünglichen Zweck entspricht, erfordert eine neue Einwilligung des Betroffenen.
Datenminimierung bzw. -sparsamkeit: Es gilt der Grundsatz “So viele Daten wie nötig, so wenige Daten wie möglich.” Es dürfen also nicht mehr als die für den Zweck tatsächlich notwendigen Daten gesammelt werden.
Richtigkeit: Es muss dafür gesorgt werden, dass die Daten auf dem neuesten Stand und richtig sind. Fehlerhafte Daten müssen also korrigiert oder aber gelöscht werden.
Speicherbegrenzung: Sofern keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten bestehen, müssen Daten umgehend gelöscht werden, wenn sie für den ursprünglichen Zweck der Verarbeitung nicht mehr benötigt werden.
Integrität und Vertraulichkeit: Es muss sichergestellt werden, dass Unbefugte keinen Zugang zu den erhobenen Daten haben. Stichwort: Maßnahmen zur Datensicherheit.
Rechenschaftspflicht: Alle technischen und organisatorischen Maßnahmen (TOMs) zur Einhaltung der Datenschutz-Prinzipien müssen dokumentiert werden, da eine Nachweispflicht gilt.
Wir leben in einer zunehmend digitalisierten Welt, in der persönliche Informationen an vielen Stellen übertragen und gespeichert werden. Somit gewinnt auch der Datenschutz nach wie vor an Bedeutung. Dabei gibt es zwei Perspektiven, denn Datenschutz ist sowohl für den einzelnen Menschen als auch für Unternehmen von großer Bedeutung.
Auf persönlicher Ebene geht es insbesondere um den Schutz vor unerwünschter Überwachung und vor Identitätsdiebstahl. Das stützt das Recht auf informelle Selbstbestimmung – also selbst zu entscheiden, welche persönlichen Daten erhoben, gespeichert und weiterverarbeitet werden.
Auf Unternehmensebene ist Datenschutz eng mit Vertrauen verknüpft. Unternehmen verarbeiten eine große Menge an Kundendaten. Umfassender und zuverlässiger Datenschutz sorgt dafür, dass die Kunden auf einen sorgsamen und rechtmäßigen Umgang mit ihren Daten vertrauen können. Dazu können Verstöße gegen die Datenschutzvorgaben schwerwiegende Folgen haben, wie z. B. Reputationsverlust, finanzielle Schäden und rechtliche Konsequenzen.
Für Unternehmen ist es unerlässlich, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die Bestimmungen zum Datenschutz zuverlässig umzusetzen. Dazu gehören:
Erstellung und Implementierung einer Datenschutzrichtlinie: Jedes Unternehmen sollte klare Datenschutzrichtlinien entwickeln und die Umsetzung in allen Aktivitäten und Prozessen sicherstellen. Nur so kann ein einheitliches Vorgehen zum Datenschutz gewährleistet werden.
Verschlüsselung von Daten: Mit der Verschlüsselung sensibler Daten kann sichergestellt werden, dass die gespeicherten Daten selbst bei unbefugtem Zugriff nicht leicht zugänglich sind.
Privacy by Design: Wenn Datenschutzaspekte bereits in der Entwicklungsphase von Systemen und Anwendungen berücksichtigt werden, kann direkt von Anfang an eine hohe Datenschutzqualität gewährleistet werden.
Regelmäßige Datenschutzschulungen: Mitarbeitende sollten regelmäßig an Schulungen teilnehmen, die ein Bewusstsein für Datenschutzrisiken schaffen und den angemessen Umgang mit sensiblen Informationen vermitteln.
Ernennung eines Datenschutzbeauftragten: Sobald in einem Unternehmen mehr als 20 Mitarbeitende ständig personenbezogene Daten verarbeiten, ist es verpflichtet, einen Datenschutzbeauftragten zu bestellen.
Datenschutzprüfungen und -audits: Durch regelmäßige Überprüfungen und Audits kann die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien überwacht und potenzielle Schwachstellen frühzeitig erkannt werden. Gleichzeitig können die Maßnahmen so kontinuierlich an neue technologische Entwicklungen und rechtliche Anforderungen angepasst werden.
Datenschutz ist nicht allein aufgrund der gesetzlichen Regelungen ein elementarer Bestandteil unserer vernetzten, digitalen Welt. Besonders für Unternehmen gilt es deshalb, durch die Beachtung von Datenschutzprinzipien und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit und Integrität personenbezogener Daten zu leisten.
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